Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Den größten Anteil der TCM übernimmt neben der Phytotherapie(Pflanzenheilkunde) die Akupunktur. Die Akupunktur ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin und blickt auf eine mehr als 3000-jährige Geschichte zurück. Im "Riesenreich" China wurden im Laufe der Entwicklung verschiedenste Strömungen, Stilrichtungen und Traditionen zu einem Akupunktursystem zusammengefasst.

 

Die Akupunktur, als Teilaspekt der chinesischen Medizin, erfreut sich im Westen seit langem zunehmender Beliebtheit. Die Akupunktur, als integraler Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin, ist im europäischen Raum die bekannteste und auch beliebteste Therapieform aus dem asiatischen Lebensraum. Bei der Akupunktur werden bestimmte Akupunkturpunkte mit Nadeln stimuliert.  Mit dem Einstich in den Akupunkturpunkt wird nach der Vorstellung der Chinesen das Qi (die Vitalenergie) und dessen Energiefluss reguliert.

 

In der chinesischen Medizin wird Krankheit im weitesten Sinne als eine Störung von Qi verstanden.  Dieses Qi fließt in bestimmten Bahnen, die Meridiane genannt werden. Die meisten Akupunkturpunkte liegen auf diesen Meridianen, man kann sie sich als Leitbahnen vorstellen, in denen das Qi zirkuliert. Dieses Netz aus Meridianen überzieht den kompletten menschlichen Körper. Darüber hinaus kennt die chinesische Medizin auch Extrapunkte und Punkte außerhalb dieser Meridiane. Dabei handelt es sich um sehr wirkungsvolle Akupunkturpunkte, die im Laufe der langen Geschichte der Akupunktur entdeckt wurden. Diese Extrapunkte werden bei der Nadelung mit einbezogen, um spezielle gesundheitliche Probleme zum Wandel ins Positive zu beeinflussen. Durch unterschiedliche Arten der Nadelung kann die Akupunktur tonisierend (anregend) oder sedierend (beruhigend) wirken. Neben den theoretischen Kenntnissen der chinesischen Medizin ist die Nadeltechnik eine wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.

 

Die Akupunktur ist, richtig durchgeführt, kaum schmerzhaft. Meistens wird jedoch angestrebt, beim Einstechen der Nadel in die Haut, ein individuelles "Nadelgefühl" (De Qi) beim Patienten auszulösen. Beim richtig ausgelöstem "De-Qi - Gefühl" entsteht am Einstichpunkt ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes, dumpfes, ziehendes Gefühl oder eine Wärmeempfindung. Dieses Gefühl ist nach Vorstellung der Chinesen mitentscheidend für den Therapieerfolg. Das "De-Qi-Gefühl" gilt bei den chinesischen Akupunkur-Meistern als Zeichen dafür, dass das Qi ( die Vitalenergie) wieder zum Fließen gebracht wurde.

 

Für sie ist das Auslösen des De-Qi - Gefühls sehr wichtig. "Ohne De-Qi keine erfolgreiche Akupunktur"; unsere Erfahrung ist hier jedoch etwas anders. Gerade Menschen, die einer extremen Anspannung ausgesetzt sind oder tagtäglich unter „ Stress“ leiden berichten, dass die ersten  Behandlungen ohne De Qi erfahren werden. Wir führen dies auf eine Art Schutzmechanismus des Körpers zurück, der eine Art "Schutzhülle" um die Nervenfasern baut. Mit den ersten Stimulationen erkennt der Körper, dass ihm die Akupunktur recht gut tut. Meist stellen sich dann erst die DE Qi Erfolge ein!"  

 

Bewährt hat sich die Akupunktur insbesondere bei Schmerzzuständen, da sie stark das Qi und das Blut bewegt.

 

Es gibt ein altes chinesisches Sprichwort: "Schmerz ist der Schrei des Qi’s nach freiem Fluss" und dort, wo Schmerzen auftreten, stagnieren Qi- und Blutfluss.

Weiter wird die Akupunktur zur Regulationstherapie gezählt. Sie kann Disharmoniemuster, oder auch ein Kräfteungleichgewicht im Körper ausgleichen. Die chinesische Medizin verwendet zur Erklärung der Effekte das Modell der im Körper polar wirkenden Kräfte an, diese werden als Yin und Yang bezeichnet. Eine Störung des Gleichgewichtes zwischen Yin und Yang führt zur Krankheit. Die Harmonie von beiden Polaritäten wird als Gesundheit bezeichnet. Die Akupunktur kann als Regulationstherapie das harmonische Gleichgewicht und somit die Gesundheit wieder herstellen.   Nach europäischen und wissenschaftlichen Maßstäben kann die

 

Akupunktur wie folgt erklärt werden:

 Die Behandlung der Akupunkturpunkte führt durch Stimulation der peripheren Nerven zu direkten Effekten am Rückenmark und in Folge auch in Teilen des Gehirn. Zudem werden körpereigene Botenstoffe und Hormone, wie zum Beispiel Endorphine, Encephalin, Dynorphin freigesetzt. Die Wirkung der Akupunktur wird über körpereigene Systeme, als auch über die Selbstheilungskräfte des Menschen erklärt"

 

Durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien innerhalb der letzten 30 Jahre konnten Wirksamkeit und Wirkmechanismen belegt werden. In einer groß angelegten Studie mit über 40.000 Schmerzpatienten wurde die erfolgreiche   Wirkung mit über 90% erkannt. So konnte gezeigt werden, dass eine gute schmerzstillende Wirkung während einer Entbindung bei 92% der Patientinnen erreicht wurde. Die Entbindungszeit konnte signifikant gesenkt werden. Heilungsprozesse werden beschleunigt, außerdem konnte eine Verminderung von Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen nach Unfallverletzungen signifikant nachgewiesen werden.

 

Die Schulmedizin sieht die Akupunktur immer noch mit Skepsis, dagegen erkennt  die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bei über 40 Erkrankungen auch die Akupunktur-Behandlung an. Übrigens: 90% der Weltbevölkerung werden mit Akupunktur oder akupunkturähnlichen Verfahren (z.B. Hömöosinatrie) behandelt.